Danke!!

 
Am liebsten hätte ich für jeden einen persönlichen Dankesbrief geschrieben, aber leider
würde dies momentan meinen zeitlichen Rahmen sprengen (Vor allem, da ich ja nicht gerade
die Frau der wenigen Worte bin 😉 ). So viel ist zu planen und zu erledigen, bevor am 30.
September, mein zweiundvierzigjähriges Kapitel als Friseurin enden darf.

Als ich am 1. Juli 1980 meine Ausbildung im Salon Hövelmeyer begann, stand für mich fest,
dass der Meistertitel auf schnellstem Weg erfolgen muss. Im Februar 1987 durfte ich als eine
der jüngsten Meisterinnen, meinen Meisterbrief mit Auszeichnung entgegennehmen.
Ich hatte viele Ziele, bezüglich zusätzlicher Ausbildungen, die ich machen wollte und auch
machte. Dafür habe ich gerne Urlaube, Wochenenden und Freizeit geopfert. Einen eigenen
Laden zu eröffnen war dabei nie mein Ziel, und doch habe ich es am 1. Dezember 1993
getan.

Nach der Meisterprüfung blieb ich weiterhin im Salon Hövelmeyer. 1992 machte ich mich
zusätzlich meines Angestelltenverhältnisses als Linergistin (Permanet Makeup) selbstständig.
Für die Ausübung dieser Tätigkeit brauchte ich nach einem Jahr neue Räumlichkeiten. Bei
der Suche danach entstand der Gedanke, einen eigenen Salon zu eröffnen. Nachdem ich in
einem Kosmetiksalon neue Räumlichkeiten gefunden hatte, die genug Platz für einen
eigenen Salon boten, ging es dann ganz schnell. Mitte Oktober fanden erste Gespräche statt,
am 31.Oktober endete daraufhin mein Arbeitsvertrag, zum 1. November meldete ich meine
Selbstständigkeit an und am 1. Dezember 1993 eröffnete ich den Salon Haar Exklusive.
Nachdem alle großen Firmen mir eine lachende Absage erteilten, so schnell aus dem Nichts
einen Laden zu eröffnen (es gab in dem Laden keinerlei Vorkehrungen für die Nutzung eines
Friseurbetriebes), habe ich es Dank eisernem Willen und der Mithilfe von Familie, Freunden
und ansässigen Handwerksbetrieben dann doch geschafft, zum gewünschten Datum zu
eröffnen.

Drei Jahre später kam dann mein Sohn Calvin zur Welt und verbrachte viel Zeit im Salon. Ob
er als Baby auf der Kuscheldecke lag, oder später nach der Schule in den Salon kam, mit
vielen von Euch hatte er immer Ansprechpartner, die ihm die Zeit verkürzten, wenn ich keine
für ihn hatte.

Nach Neun Jahren in der Friedrichstraße 7, bin ich dann hier in die Friedrichstraße 43
gezogen. Auch hier forderte ich alle inklusive meinen Vermieter zu Höchstleistungen auf.
Denn auch hier war nur ein Monat Zeit und keinerlei Vorkehrungen für einen Friseursalon.
Da ich jetzt schon mit solchen Blitzaktionen Erfahrung hatte, haben wir auch hier im
Teamwork in einem Monat alles geschafft. Genau genommen war es noch etwas
Aufwendiger: neuer Estrich, Wasser sowie Stromleitungen neu Verlegen, Bad installiert,
Fliesen gelegt, gestrichen... und das alles in einem Monat. Und dies alles, obwohl ich meinen
alten Laden währenddessen weiter geöffnet hatte. Und auch wenn so mancher unter
anderem mein Vermieter sich zwischenzeitlich gewünscht hatte, dass mir die Puste ausgeht,
und wir dadurch etwas länger Zeit hätten, haben alle fleißig mitgezogen es zum gesetzten
Datum geschafft und letztendlich haben wir beim Arbeiten auch viel gelacht. Danke nochmal
an alle Helfer.

Nachdem ich in der Friedrichstr. 7 zwei wundervolle Mädels (Miriam und Tuba) ausbilden
durfte, und Miriam dann auch noch drei weitere Jahre als Gesellin bei mir blieb, bis sie dann
selbst die Meisterprüfung absolvierte, arbeitete ich hier im Salon Friedrichstr. 43 als
Einzelkämpferin.

Was nicht bedeutet, dass ich allein bin. Ganz im Gegenteil.
Ihr seid mir so ans Herz gewachsen, dass ich eher das Gefühl habe, dass wir alle ein Teil einer
großen Familie sind. So viele Jahre sind wir durch dick und dünn gegangen. Und egal ob es
zweiundvierzig, zwanzig, zehn, fünf oder zwei Jahre sind, die wir schon gemeinsam
verbringen, fühlt sich jeder Besuch von jedem von euch sehr vertraut an.
Umso schwerer fiel es mir, euch mein Aufhören mitzuteilen. Ich freue mich auf meinen
neuen Weg, aber menschlich gesehen, werde ich euch alle sehr vermissen. All die
interessanten Gespräche, die wir geführt haben, werden mir fehlen. (Vorausgesetzt Ihr kamt
mal zu Wort ).

Wenn es mal schwierige Zeiten gab, hattet ihr Verständnis und Mitgefühl, dass macht euch
zu besonderen Kunden.
Ihr wisst, dass ich nie aufgehört habe, meine Freizeit mit weiteren Ausbildungen zu
verbringen, mich am Schreiben versuche, Heilsteinarmbänder und Ketten herstelle und seit
Jahren parallel eine weitere Selbstständigkeit als Bewusstseins- Motivations- Coach ausübe.
Nun ist der für mich richtige Zeitpunkt all das angeeignete Wissen auszuprobieren.

Jedes Ende bedeutet einen Neubeginn.

Danke für die Treue und all die Jahre die Ihr mich begleitet habt.
Danke, dass ich durch die Gespräche mit euch meinen Horizont erweitern durfte.
Danke für unser gemeinsames Lachen und euer Vertrauen.
Ich hoffe, dass sich unsere Wege ab und zu mal kreuzen,
und wünsche euch von ganzem Herzen,
alles erdenklich Liebe und die besten Energien

Petra Glas 😊