Mental & Bewusstseins Mentor

Selbstkritik

Zu dünn, zu dick, Cellulite, schlechte Haut, Falten, Pickel, zu groß, zu klein, spröde,-dünne,-ausfallende,-graue Haare. Keine Muskeln, Kugelbauch, Krumme Beine, zu große oder krumme Nase usw.

Ich könnte eine Menge Seiten mit weiteren Punkten füllen. Die Möglichkeiten der Selbstkritik scheinen unendlich. 

Wie sich wohl ein Leben ohne dieses Selbstkritische Rumgejammer anfühlen mag?

Stell dir vor du wärst plötzlich zufrieden, mit dir und deinem äußeren Erscheinungsbild. Eins mit dir und deinem Körper.

Grausame Vorstellung. 😉

Allein der Gedanke, ich käme morgens ins Bad und ein für mich perfektes Spiegelbild lächelt mich an. Der Schritt zur Waage wäre leicht und beschwingt und nicht schleppend aus Angst vor dem Zeiger, der sich immer wieder zu verselbstständigen scheint und weiter nach oben ausschlägt als er soll.

Was bitteschön sollte ich mit meiner Vielzahl an Cremes machen, wenn es kein Fältchen mehr zu bügeln und keine Cellulite mehr zu straffen gilt. Meine Haare plötzlich mir in ihrer Natürlichkeit gefallen. Was wird aus meinen ganzen Hilfsprodukten, die meinen Haaren mehr Halt Glanz und Volumen hin zaubern sollen. Und erst meine Schminkutensilien. Was geschieht dann mit denen. Soll ich sie vielleicht in Zukunft als Malstifte benutzen. Bin ich doch jetzt mit meinem Natürlichen Teint voll aufs zufrieden.

Und dann stell dir vor. Ich steh in meinem eigens mit liebe für mich eingerichteten Ankleidezimmer, dass in der Regel voll von „ich habe nichts Passendes zum Anziehen“ ist, und plötzlich finde ich auf Anhieb was und das sitzt auch noch perfekt.

Nein nicht wie gewöhnlich erst einmal fünfzehn Minuten grübeln was es denn jetzt sein soll, um dann noch mindestens dreimal was Neues raus zu holen, welches dann wiederum unliebsam in die Ecke gefeuert wird, weil es bei der letzten Wäsche mal wieder eingegangen ist, überall zwickt und mich wie eine Presswurst aussehen lässt. Schuhe… meine ganzen High Heels... glaubst du im Ernst, die lassen sich so einfach ignorieren? Bräuchte ich dann ja nicht mehr, bin ja jetzt so zufrieden mit mir. Muss nicht mehr sexy Schuhe tragen, käme eh nicht so gut, unter meinem, zukünftigen bequemen schlapper Look.

Fasse ich noch einmal zusammen, wir stellen uns vor, ich habe den inneren Frieden gefunden und bin eins mit mir und meinem äußeren Erscheinungsbild.

Ich geh ins Bad brauch nur noch maximal 10 Min. Bequeme Kleidung, bequeme Schuhe und ich bin voll auf zufrieden mit meinem äußeren Gesamtbild.

Das klingt doch absolut erstrebenswert.

Und doch bleibe ich dabei.

Für mich eine grausame Vorstellung.

Um diesen Zustand zu erreichen, braucht es schon einmal zwei Voraussetzungen:

Zum einen eine absolute innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit und eine Überzeugung diese Art der äußerlichen Erscheinung als schön zu empfinden.

Aus diesem Grund erklärt sich auch warum es für mich eine grausige Vorstellung ist. Zum ersten bin ich noch weit entfernt von dieser wirklich erstrebenswerten inneren Ausgeglichenheit und Zufriedenheit und zum zweiten mag ich auch diesen Look Frau zu sein.

Versteht ihr was ich meine?

Klar stimme ich überein, dass mir und wahrscheinlich dir auch, etwas weniger Selbstkritik und dafür ein bisschen mehr Selbstzufriedenheit guttun würden. Aber wäre ich so zufrieden mit mir, würde mich das wahrscheinlich immer mehr dazu verleiten mich gehen zu lassen. Was machen dann schon noch ein paar Kilo mehr? Hab ja weite schlapper Kleidung drüber.

Verstehst du worauf ich hinaus möchte?

Es sollte natürlich nicht übertrieben sein. Keine Jojoeffekte durch unkontrollierte Hungerkuren, Botox Wahn oder ähnliche Aktionen, nur eine gesunde selbst Wahrnehmung im Bezug auf sich und seinen Körper. Und wenn ich mal von mir ausgehe; ich liebe es heim zu kommen mich abzuschminken, Haare zum Dutt und in meine XXL schlapper Kleidung zu hüllen. Aber das kann ich nur deshalb so genießen, weil ich eben vorher schön zurecht gemacht war in meinem Figurbetonten Kleidchen mit High Heels, gesteilt und geschminkt.

Es ist wie Ying und Yang. Du kannst hell nur erkennen, weil du auch die Dunkelheit kennst. Wärme und Kälte usw. …. Du selbst musst erst einmal für dich rausfinden, wer bist du? Wie fühlst du dich wohl? Was tust du für dich und was für andere? Und wenn du es für andere tust, weil es dir dann bessergeht und mehr Selbstvertrauen gibt, dann ist das auch Ok.

Wenn z.B. dein Mann oder aus männlicher Sicht deine Frau ein besonderes Outfit an dir mag, was ist verkehrt daran ihm oder Ihr eine Freude damit zu machen und es für einen bestimmten Anlass zu tragen? Deshalb verliert man doch nicht sein eigenes Ich. Es ist nur ein Liebesbeweis, der sicher nur zuträglich für eine Beziehung ist. Und wenn es zu extrem für dich ist, redet miteinander und klärt wieweit es sich gut anfühlt oder nicht.

Und genauso verhält es sich bei allem. Fühlst du dich wohl mit grauen Haaren dann trag sie, macht es dich unsicher dann färbe sie. Es geht dabei nicht darum wie andere dich dann sehen, sondern darum wie du dich wohlfühlst, mit dir und im Bezug zum außen.

Damit will ich sagen: Würdest du dich wohl fühlen damit, wenn du allein bist, aber es dich in der Öffentlichkeit total verunsichert, dann musst du für dich entscheiden welchen Weg du gehen möchtest. Denn wenn du dann doch färbst tust es dann nicht wirklich wegen der anderen, sondern wegen dir, weil es dir mit gefärbten Haaren in der Öffentlichkeit bessergeht.

Wir begeben uns allzu oft in den Vergleich. Das ist zu einem kleinen Teil auch vertretbar, aber wir müssen uns immer ins Bewusstsein rufen, dass dies ein Ansporn sein kann, allerdings auch immer eine gewisse Unzufriedenheit mit sich bringen kann.

Fühle in dich hinein. Wenn du an dir etwas zu bemängeln hast, dann schau genau hin was daran und warum es dich stört. Wäge ab inwieweit du es verändern möchtest und aus welchen Beweggründen. Vielleicht kommst du ja zu dem Entschluss das es gar nicht so schlimm ist, oder umgekehrt du findest es wirklich veränderungsbedürftig, dann kann es ein Ansporn sein, in die „Puschen“ zu kommen und etwas zu tun.

Und dazu gibt es auch noch einen anderen Aspekt. Die wenigsten Entscheidungen sind von Natur aus endgültig und nicht wieder rückgängig machbar (also, wir reden hier jetzt nicht von einer Schönheitsoperation oder anderen drastischen Eingriffen, dies bedarf einer eigenen Beurteilung). Sondern um es an dem Beispiel graue Haare zu erklären, denn das kann sowohl Mann wie Frau betreffen. Nur damit ich hier nicht die neutrale Position verliere. Und ich dann als sexistisch eingestuft werde. 😊 Entschließt du dich sie grau zu tragen ist dies eine Momentaufnahme, eine Variable, die jederzeit veränderbar ist. Es ist ein Ausprobieren, sich selbst finden.

Mein Fazit dazu lautet:

Wie immer, das gesunde Mittelmaß ist die Lösung. Ein wenig mehr Selbstzufriedenheit gepaart mit etwas konstruktiver Selbstkritik im Einklang mit der reinen Beurteilung, seinem Selbst, ohne sich im Vergleich mit Unrealistischen Zielen zu sehen.

 

Bis bald

Petra Glas 😊


                                                                   

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